Die Farben und das Meer

Zu bunt kann es uns draußen gar nicht werden. Schon gar nicht im Herbst! An diesem sonnige Samstagnachmittag trifft sich wieder unsere Gruppe an der Bücherei Holtenau. Mit dabei diesmal die Künstlerin Anne Leupner, die ihre Farben selbst herstellt – und zwar aus den Schätzen der Natur. 

Unter dem Walnussbaum an der Bücherei erzählt sie uns eine Geschichte, wie die Menschen vor tausenden von Jahren vielleicht auf die Idee gekommen sein könnten, mit Pflanzen ihre Kleidung zu färben.

Um ins Gespräch zu kommen – denn auch heute kennen sich nicht alle Mit-Spaziergänger:innen – gibt es einige Quizfragen rund um Naturfarben für den Weg. Wir streifen Brombeerhecken, Brennnesseln und Holunderbüsche und fragen uns, welche Farben sie uns wohl schenken könnten. Anne erzählt uns, wie oft das Ergebnis sie überrascht hat, dass sich Farben im Licht auch noch einmal verändern können und dass es oft viele Versuche braucht. Wir sammeln, was wir später selbst ausprobieren wollen. Dazu müssen wir die frischen Pflanzenteile einweichen, später kochen und mich Alaun versetzen. Im Wald finden wir Flechten, die sich ebenfalls gut zum Färben eignen sollen.

Was für eine Aussicht

Unser Ziel ist zum ersten Mal am Naturerzählort Holtenau die Seebadeanstalt! Ein absolut außergewöhnlicher Platz, um sich von der Muse einen Kuss abzuholen. Bei Tee und Keksen probieren wir die gesamte Farbpalette aus, die Anne bereits für uns vorbereitet hat. Mit Blick auf die Förde entstehen kleine Aquarelle, die bald in einer kleinen Ausstellung in der Bücherei zu sehen sein werden.

Der nächste herbstliche Besuch der Seebadeanstalt steht schon vor der Tür. Am 9. November geht es um die Seeschnecken. Wir werden versuchen, einige Exemplare ausfindig zu machen und respektvoll zu erforschen. Außerdem erzählen wir Geschichten rund um die „Drachen der Meere“ und versuchen uns an kleinen Gedichten.

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